Alle vier Tage schließt in Deutschland ein Schwimmbad. Weil die Betreibermodelle nicht funktionieren. Es geht ums Geld, um fehlendes Personal, um die Sicherheit der Badegäste. Wie gut, dass im kleinen Sohl pfiffige Leute das Naturbad schon vor 28 Jahren fitgemacht hatten für die Zukunft.
Gleich nach 40 Jahren DDR hatten sich schlaue Köpfe in Sohl drüber gemacht, über die umfassende Sanierung vom Naturbad. Siegfried Werner verrät: „Bei einer Wassertiefe von 1,30 Meter kann man auch schwimmen. Aber es gibt weniger gesetzliche Vorgaben für so ein Bad, als wenn das Wasser ganz tief ist. Und so ein Bad ist auch wirtschaftlicher, sprich es kostet nicht so viel Geld“, stellt der ehemalige Ortsvorsteher voran. Die Überlegungen von Siegfried Werner und den damaligen Mitstreitern zahlen sich aus. 1996 öffnete das Naturbad wieder. Das Wasser wird nicht chemisch aufbereitet, da man auf den fortwährenden Zulauf aus dem Quellgebiet „Gründel“ zurückgreift. Hier gibt’s einen Grillplatz, Liegewiese und Spielplatz und ein Volleyballfeld. Und es gibt viele „Kümmerer“ vom Dorfclub.
Julia Seidel ist das jüngste Clubmitglied. „Und deshalb ist sie auch unsere Vorsitzende. Ihr gehört die Zukunft“, lachen Manuela Biehn und ihre 20 Mitstreiter vom Dorfclub Sohl e.V. Den Verein gibt’s erst 13 Jahre. „Wir sind ein ganz kleiner, gemeinnütziger Verein. Dementsprechend mini ist auch unser Budget“, begründet Schatzmeisterin Manuela Biehn, weshalb man immer wieder auf finanzielle Hilfe angewiesen ist. Genauso hatten der Vorsitzende Thomas Münzer und die „Sternquell hilft“-Jury vom Dorfclub erfahren. Beim Vororttermin erzählte Julia Seidel: „Wir führen regelmäßig Hutzen-, Musik-, Bastel- und Spiel-Abende durch, veranstalten Informationstreffen zu verschiedenen Themen. Und wir kümmern uns um die Instandhaltung verschiedener Schutzhütten rings um Sohl“, zählt die Vorsitzende auf. Schatzmeisterin Manuela Biehn fügt hinzu: „Das Naturbadgelände pflegen wir auch und organisieren Arbeitseinsätze. Kurz gesagt: Wir gestalten das öffentliche Leben und die Zusammenkünfte von Jung und Alt in unserem Dorf.“
Wo aber soll bitte „Sternquell hilft“ in Sohl mit anpacken, wo doch hier die Welt völlig in Ordnung ist? Die Dorfclub-Leute schmunzeln: „Unsere Vereinskleidung ist genauso alt wie unser Verein. 13 Jahre! Die Kleidung, die wir uns damals angeschafft haben, hat jeder von uns gut gepflegt. Wir haben sie getragen zur Repräsentation unseres Dorfclubs in der Öffentlichkeit und zu all unseren Veranstaltungen. Nach 13 Jahren benötigen unsere derzeit 22 Mitglieder nun aber wirklich mal wieder neue T-Shirts und Jacken“, findet Manuela Biehn. Das Ganze eilt! Denn zum großen Stadtjubiläum „700 Jahre Bad Elster“ ist natürlich auch der Elsteraner Ortsteil Sohl herzlich eingeladen. Diese Feierlichkeiten sind kombiniert worden mit dem „20. Tag der Vogtländer“. So schaut am 20./21. September 2024 eine ganze Region ins wunderschöne Kurortparadies. Mittendrin, genauer gesagt auf Position 18 im historischen Festumzug, wird der Dorfclub Sohl e.V. zu sehen sein. Die fehlenden 500 Euro, einen Förderscheck und einen leckeren Kasten Sternquell Vogtländer Helles hatte Thomas Münzer vorbeigebracht.
Bt1: Sternquell-Marketingleiter Thomas Münzer (links) überreicht als Juryvorsitzender die Förderurkunde von „Sternquell hilft“ an Julia Seidel und den Dorfclub Sohl e.V.